IoT Lessons Learned zeigen, dass selbst die besten technologischen Visionen oft an der Realität scheitern. Das Internet der Dinge (IoT) kann Produkte smarter machen, Prozesse optimieren und völlig neue Geschäftsmodelle eröffnen. Doch wie bei jeder Innovation gibt es zahlreiche Herausforderungen, die den Erfolg gefährden.
Als Projektleiter eines IoT-Projekts musste ich diese Ernüchterung am eigenen Leib erfahren. Trotz technischer Innovation brachte das Projekt nicht den erhofften Mehrwert. Die Ursachen waren vielschichtig: zu hohe Komplexität, steigende Kosten und fehlende interne Ressourcen. In diesem Beitrag teile ich meine Erkenntnisse und zeige, wie Unternehmen diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen können.
IoT Lessons Learned: Warum viele Projekte scheitern
IoT-Projekte starten oft mit einer klaren Vision: Geräte smarter machen, datenbasierte Services ermöglichen und Kunden echte Mehrwerte bieten. Doch die Realität ist häufig komplizierter. In meiner Erfahrung stehen Unternehmen bei der Umsetzung von IoT-Lösungen vor drei zentralen Herausforderungen:
- Technische Komplexität: Die Integration von IoT-Modulen in bestehende Systeme erfordert nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch eine flexible Infrastruktur, die verschiedene Geräte und Protokolle unterstützt.
Weitere Einblicke in die häufigsten technischen Hürden finden Sie in diesem Artikel. - Wirtschaftliche Skalierbarkeit: Entwicklungskosten können schnell steigen, vor allem, wenn der wirtschaftliche Mehrwert für Kunden noch nicht klar definiert ist. Ohne eine belastbare Kosten-Nutzen-Analyse geraten Projekte leicht ins Stocken.
Weiterführender Beitrag: In einem kommenden Artikel werde ich darauf eingehen, wie Sie IoT-Projekte wirtschaftlich absichern und den ROI berechnen können. - Fehlende interne Ressourcen: Viele Unternehmen sind technisch nicht ausreichend vorbereitet, um IoT-Lösungen langfristig zu pflegen und weiterzuentwickeln. Dies führt zu Abhängigkeiten von externen Partnern, die wiederum die Kosten erhöhen können.
- Regulatorische Anforderungen: Anders als bei rein digitalen Produkten müssen physische IoT-Geräte oft strenge gesetzliche Vorgaben erfüllen, selbst für Pilotprojekte. Dies erhöht die Kosten und die Komplexität erheblich.
Herausforderungen in IoT-Projekten und wie Sie sie meistern
Trotz der Herausforderungen gibt es bewährte Ansätze, um IoT-Projekte effizient und nachhaltig umzusetzen. Hier sind meine wichtigsten Erkenntnisse:
Kundennutzen an erster Stelle
Technologie darf kein Selbstzweck sein. Der Fokus muss auf der Lösung echter Kundenprobleme liegen – ob durch vorausschauende Wartung, Energieeinsparungen oder optimierte Betriebsprozesse.
Wie Design Thinking helfen kann:
- Ein nutzerzentrierter Ansatz wie Design Thinking hilft Unternehmen, die tatsächlichen Schmerzpunkte ihrer Zielgruppe zu erkennen und passende Lösungen zu entwickeln.
Iteratives Vorgehen mit MVP – auch für physische Produkte:
Ein Minimum Viable Product (MVP) ermöglicht schnelles Testen und Nutzerfeedback. Bei physischen IoT-Produkten stellt dies eine besondere Herausforderung dar, da regulatorische Vorgaben bereits für Pilotprojekte gelten.
Wie ein iterativer Ansatz aussehen kann:
- Phase 1: Konzentration auf die Kernfunktion, beispielsweise die reine Datenerfassung ohne Eingriff in bestehende Prozesse.
- Phase 2: Einsatz von Simulations- und Testumgebungen (z. B. digitale Zwillinge) für frühzeitiges Feedback.
- Phase 3: Nach erfolgreichen Tests und notwendigen Zertifizierungen folgt die Erweiterung um aktive Prozesssteuerung.

Erfahren Sie mehr über den Einfluss von Design Thinking auf IoT-Projekte in diesem Beitrag.
Wie Design Thinking helfen kann:
Prototyping als Kernelement des Design Thinking macht Ideen früh erlebbar und ermöglicht die direkte Integration von Feedback in die Entwicklung.
Interne Befähigung aufbauen
Für den nachhaltigen Erfolg von IoT-Lösungen müssen interne Teams die Technologie verstehen und weiterentwickeln können. Daher sind Schulungen und Wissenstransfer unverzichtbar.
Wie Design Thinking helfen kann:
Der kollaborative Charakter von Design Thinking stärkt den Wissensaustausch und die teamübergreifende Zusammenarbeit, wodurch interne Kompetenzen schneller aufgebaut werden.
Laut einer Studie über gescheiterte IoT-Projekte spielen technische Komplexität und wirtschaftliche Unsicherheit eine entscheidende Rolle.
Wie Unternehmen IoT erfolgreich nutzen können
IoT ist eine transformative Technologie, deren Erfolg von einer klaren Strategie abhängt. Unternehmen sollten bei der Planung von IoT-Projekten diese wichtigen Schritte beachten:
- Starten Sie klein: Beginnen Sie mit überschaubaren, schnell umsetzbaren Use Cases. Dies ermöglicht wertvolle Erfahrungen, ohne sich in zu hoher Komplexität zu verlieren.
- Priorisieren Sie den Mehrwert: Fokussieren Sie sich auf Funktionen mit echtem Kundennutzen. Ein klar definierter Mehrwert steigert die Akzeptanz und rechtfertigt die notwendigen Investitionen.
- Nutzen Sie Design Thinking zur Use Case-Entwicklung: Design Thinking eignet sich hervorragend zur Identifikation wertschöpfender IoT-Use Cases. Die Nutzerzentrierung und das iterative Testen stellen sicher, dass Ihre Lösungen praxistauglich, innovativ und wirtschaftlich sind.
- Berücksichtigen Sie regulatorische Anforderungen frühzeitig: Stimmen Sie sich früh mit Zertifizierungsstellen ab, um gesetzliche Vorgaben für Pilotprojekte zu erfüllen. Beginnen Sie mit Funktionen, die keine sofortige Zertifizierung erfordern.
- Investieren Sie in interne Kompetenzen: Entwickeln Sie das Fachwissen Ihrer Teams, um von externen Partnern unabhängig zu werden. Dies sichert die langfristige Tragfähigkeit Ihrer IoT-Lösungen.
Fazit: IoT kann ein Gamechanger sein
IoT ist ein mächtiges Werkzeug, wenn Unternehmen strategisch vorgehen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in drei Faktoren: klare Zielsetzung, iteratives Vorgehen – auch bei physischen Produkten – und eine solide interne Kompetenzgrundlage. Methoden wie Design Thinking unterstützen dabei, innovative und wertschöpfende Use Cases zu entwickeln.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit IoT? Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie? Teilen Sie Ihre Perspektive – lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft smarter Produkte gestalten.